Stadtpfarrkirche
Die Pfarrkirche St. Dionysius weist Stilelemente der Romanik, der Gotik, der Renaissance und des Barock auf. Die Kirche wurde schon 1275 erwähnt und war dem Kloster Marchtal inkorporiert. Die heutige Kirche hat eine höchst interessante Baugeschichte. Im Dachbereich verborgen sind, auf der Südseite der Kirche, Reste eines romanischen Dachtraufs zu erkennen. Der Romanik ist wohl auch der untere Teil des Kirchturms zuzuordnen. In den Jahren 1500 - 1510 wurde das heutige Kirchenschiff in spätgotischen Formen erbaut, wobei man offenbar, das romanische Kirchenschiff weitgehend einbezog. Im Barock wurde der Chor der Kirche gänzlich neu errichtet (1699 - 1701), zugleich wurde das Kirchenschiff mit barockem Schmuck versehen. Von der ursprünglichen Ausstattung haben sich sechs Altäre, die teilweise erneuert und mit älteren Skulpturen und Bildern geschmückt wurden, erhalten. Charakteristisch ist der Kirchturm, vor allem durch seinen Spätrenaissanceaufsatz: ein Achteck mit Blendnischen und Säulen in drei sich stark verkürzenden Geschossen, über die der Schweifhelm des Spätbarock als Haube gestülpt wurde. Die bedeutendsten Kunstwerke der Kirche stammen jedoch noch aus der Gotik. Der Vierzehn-Nothelfer-Altar ist ein Meisterwerk spätgotischer Schnitzkunst. Die Kreuzstationen an den Wänden, die sogenannte "Munderkinger Passion", stammen vermutlich vom gotischen Hochaltar, der in der Barockzeit entfernt worden ist. Die insgesamt zwölf Tafeln dieses Altarwerkes zeigen im realistischen Stil der damaligen schwäbischen Malerei die Passion Jesu Christi, zwei Szenen aus dem Leben des heiligen Bischofs Dionysius und in Fragmenten zwei weitere Heilige. Die Tafeln sind inschriftlich auf 1473 datiert. Der gleichfalls in der Barockzeit entfernte Eligius-Altar der Munderkinger Schmiedezunft steht heute im Ulmer Museum. Eine ausführliche Beschreibung der Kirche befindet sich im Schriftenstand in der Kirche.
Dionysius wurde im 3. Jahrhundert – vermutlich um das Jahr 250 von Papst Fabianus von Rom aus als Missionar nach Gallien geschickt. Er selber erleidet den Märtyrertod. Der Legende entsprechend habe Dionysius nach der Hinrichtung das Haupt in der Hand den Gang angetreten zu der Stelle, an der er bestattet werden wollte - ein Zeichen der Hingabe und des Nicht-Verlassenseins im Tod.
Als Patron der Kirche und Nothelfer ist er uns ein bedeutsamer Glaubenszeuge und Bote der Wahrheit, ein unerschrockener Bekenner, der keine faulen Kompromisse einging und für Christus und die anvertrauten Gläubigen das Martyrium nicht scheute.Sein Gedenktag ist der 9. Oktober.
Die Kirche ist tagsüber geöffnet.
Mesner Matthias Fiseli, 07393/9534789 oder 0173/8855122, m.fiseli@pfarrgemeinde-munderkingen.de
Frauenbergkirche
Das barocke Kleinod an der Oberschwäbischen Barockstraße wurde nach einem Brand 1721 wieder aufgebaut.Ein beeindruckendes Schlangenbild im Inneren der Wallfahrtskirche erinnert daran, dass infolge inbrünstiger Gebete eine Frau von 62 Schlangen befreit wurde.
Nach der Sage soll der Algershofer Bauer Heß beim Pflügen auf dem Frauenberg ein Marienbild gefunden haben. Als er dieses von dem Feld entfernte, kehrte es wieder dorthin zurück. Maria wollte offenbar an dieser einen, besonderen Stelle verehrt werden. Wohl noch im Spätmittelalter entstand eine erste Kapelle mit einem Einsiedlerhaus auf dem Frauenberg. Diese Kapelle brannte 1715 ab, wobei aber das Gnadenbild aus der Zeit um 1500 gerettet werden konnte.
Die Außenwand des Chores und der Sakristei zeigen im Osten einen drei- bzw. zweigeteilten Volutengiebel. Der Westturm mit kreuzgewölbter Vorhalle, viereckigem Untergeschoss, achteckigem zweigeschossigem Aufbau und Kuppelhaube, blickt weit hinaus ins Land, denn diese Kirche ist Wallfahrtskirche. Die Kirche verfügt über eine sehenswerte Innenausstattung. Dazu zählt auch das Rosenkranzbild von 1698 mit einer frühen Ansicht der Stadt Munderkingen. Wichtigster Teil der Kirche ist aber natürlich das spätmittelalterliche Gnadenbild, das man 1721 in einen hochbarocken Altar einfügte. 2016 bis 2019 wurde fand eine umfassende Innen- und Außensanierung statt. Eine ausführliche Beschreibung der Kirche befindet sich im Schriftenstand der Kirche.
Die Kirche ist tagsüber geöffnet.
Marienkapelle (Friedhof)
Die Marienkapelle wurde vor 1347 erbaut. Der heutige Hochaltar entstand um 1700. Zu den Kunstschätzen zählen das „Spielerbild“ mit dem Bericht eines Blutwunders, die spätgotischen Figuren des Hl. Nikolaus und Ulrich und das romanische Fresko mit der Darstellung der Hl. Elisabeth.
Die Marienkapelle dürfte eines der ältesten Gebäude Munderkingens sein. Quaderblöcke an der Westwand weisen bis in die Stauferzeit zurück.Bei einer Renovierung sind an der Nordseite Wandmalereien aus dem Jahr 1340 freigelegt worden.
Die Kirche ist tagsüber geöffnet.
St. Mauritius Kapelle Algershofen
Im Ortsteil Algershofen liegt die St. Mauritius-Kapelle.Der jetzige Bau von 1801 mit dem neugotischen Altar von Cleß, Zwiefalten, löste eine frühere Kapelle ab.
Das Altarblatt zeigt, wie der Hl. Mauritius zum Opfer gezwungen werden soll. Aus der Spätgotik stammen vier Holzfiguren: Madonna, Johannes der Täufer, Sebastian und Ottilie. 1996 wurde die Kapelle komplett renoviert.