Der außergewöhnliche Turm unserer St. Martinus Kirche in Oberstadion zeigt dem Besucher, dass er sich einem besonderen Gotteshaus nähert. Erbaut ab 1470 von den Grafen Burkhard und Wilhelm von Stadion wurde sie im Jahr 1482 geweiht. Die Kirche wurde im spätgotischen Stil erbaut und ist wegen ihrer gotischen Flügelaltäre, barocken Altäre und vielen Bildern aus dieser Epoche weithin bekannt. Die Bildtafeln des Hochaltars wurden von Jörg Stocker im 15. Jahrhundert gemalt. Das Chorgestühl als zweitfrüheste Arbeit des Meisters Jörg Syrlin aus der Ulmer Schule ist in vielen bekannten Kunst- und Kirchenführern erwähnt.
1275 wurde Oberstadion als eigene Pfarrei der Diözese Konstanz bezeugt. (Im “Liber decimationis cleri Constantiensis pro Papa”, dem Konstanzer Einzugsregister über den auf der 2. Synode von Lyon im Jahre 1274 beschlossene Kreuzzugszehnten). Da die Kirche in Oberstadion dem hl. Martin geweiht ist, dürfte der Pfarrsprengel mit den wesentlich älteren Orten Bühl, Rettighofen, Bettighofen, Unterstadion, Mundeldingen, Mühlhausen, Moosbeuren und dem auf Gemarkung Unterstadion gelegenen und abgegangenem Birkenbrugg schon vorher bestanden haben. Der Kirchensatz gehörte sicher schon denen von Stadion, denn 1275 bis 1283 wird Heinrich von Stadion, 1284 und 1329 wird jeweils ein Konrad von Stadion als Kirchherr genannt.
Die Kirche ist täglich geöffnet von 08:30 Uhr - ca. 18.00 Uhr.