St. Cosmas und Damian

In unserem 200-Seelen-Dorf kann unsere Kirche mit Fug und Recht als Kleinod bezeichnet werden. Ihre älteste urkundliche Erwähnung stammt aus dem Jahr 1171. Bis zur Säkularisation 1803 gehörte sie, wie unsere ganze Pfarrei, in den Besitz des Prämonstratenser-Klosters Obermarchtal. Seit der Gründung der Kirche wurde sie mehrfach umgebaut und restauriert. Die heutige Kirche wurde im Jahr 1756 eingeweiht.

Am Bau der Kirche waren über die Region hinaus bekannte Baumeister und Künstler tätig: Die Bauausführung lag in den Händen von Johann Caspar Bagnato (1696-1757), der als Deutschordensbaumeister tätig war. Bagnatos ausführende Hand für die Ausschmückung der Kirche war Stuckateur Francesco Pozzi (1702-1789) aus Italien. Von ihm stammen die Stuckarbeiten an der Kanzel, die Rocaillen in den Kehlen des Kirchenschiffes und die Apostelkreuze an den Wänden im Rokokostil. Die Ausmalung der Kirche wurde von Joseph Ignaz Wegscheider (1704-1758/60) vorgenommen. Er malte sämtliche Deckengemälde und Wandbilder. Auch die Gestaltung des Altarblatts und die Bemalung der Seitenaltäre gehörten zu seinen Aufträgen. Ebenso war der 1706 geborene Künstler Johann Joseph Christian an der Ausschmückung beteiligt. Er fertigte das Abtswappen an der Außenseite des Turmes, zwei Büsten von Cosmas und Damian auf dem rechten Seitenaltar und das Kreuz auf dem Hochaltar an. Die reichhaltige Ausstattung zeigt Anspruch und Wohlstand des Klosters Obermarchtal zur damaligen Zeit.

Die Brüder Cosmas und Damian lebten im 3. Jahrhundert in Syrien und in Teilen der heutigen Türkei. Als Ärzte behandelten sie viele Kranke unentgeldlich und bekehrten manche von ihnen zum Christentum. Um 300 n. Chr. Fielen sie in der Christenverfolgung unter Kaiser Diokletian zum Opfer.